Mit der Initiative „NRW.Zuschuss Wohneigentum” und der Wohnraumförderung gab es in den vergangenen Jahren bereits Aktionen, die Interessenten den Kauf eines Eigenheims erleichterten. Seit September 2024 läuft nun das Förderprogramm „Jung kauft Alt”, das an junge Familien gerichtet ist.
Das Programm richtet sich an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind und einem maximalen Brutto-Jahreseinkommen von 90.000 Euro. Für jedes weitere minderjährige Kind erhöht sich die Einkommensgrenze um jeweils 10.000 Euro.
Zudem dürfen die Familien kein Wohneigentum besitzen sowie bislang keine Bundesförderung bzgl. Baumaßnahmen in Anspruch genommen haben. Die gekaufte Immobilie muss mindestens fünf Jahre selbst von der Familie zum Wohnen genutzt werden, insgesamt müssen es mindestens zehn Jahre sein. Außerdem muss das Objekt über einen eigenen, abschließbaren Eingang verfügen.
Förderempfänger erhalten einen Kredit, der auf sieben bis maximal 35 Jahre laufen kann. Die Zinsbindung gilt für zehn bis 20 Jahre und soll ab 0,12 Prozent effektivem Jahreszins starten (im Vergleich zu aktuell etwa 1,2 Prozent).
Wie hoch der Kredit ist, richtet sich nach der Größe der Familie. Bei einem minderjährigen Kind sind es maximal 100.000 Euro, bei zwei minderjährigen Kindern 125.000 Euro, und ab drei minderjährigen Kindern sind es 150.000 Euro. Beantragen können Familien den Kredit bei Finanzierungspartnern der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Die Initiative soll Wohnraumförderung mit klimapolitischen Zielen verbinden. Das ist erstmal eine gute Idee, bringt jedoch neue Herausforderungen mit sich.
Anstatt der finanziellen Hürde beim Erwerb steht den Käufern die Hürde des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) bevor. Denn Immobilien der Energieeffizienzklassen F, G oder H müssen innerhalb von 4,5 Jahren (54 Monaten) ab dem Kauf auf EH 70 EE modernisiert werden – ein erheblicher finanzieller Aufwand, den viele junge Familien nicht stemmen können.
Das ist besonders schade, weil „Jung gegen Alt” viel Potenzial hat. Ganze 83 Prozent der Bestandsimmobilien in Deutschland sind Einfamilienhäuser – eine ideale Basis für das Programm. Dazu sind ältere Immobilien für junge Familien in der Regel erschwinglicher, die Nutzung von Bestandshäusern wird gefördert und Ortschaften wiederbelebt.
Auch, wenn es an dem Förderprogramm einige Kritikpunkte gibt, ist es eine gute Initiative, um jungen Familien den Weg zum Eigenheim zu erleichtern. Weitere Informationen sowie relevante Formulare zum Download finden Sie auf der Website der KfW.