Digitalisierung in der Immobilienbranche

Digitalisierung in der Immobilienbranche

Die zehn Jahre zwischen 2020 und 2030 sollen die „digitale Dekade“ werden: Das ist eines der Ziele der EU. Vor allem die Digitalisierung von Unternehmen steht dabei im Fokus. Natürlich macht diese Entwicklung auch vor der Immobilienbranche nicht Halt. Wir zeigen Ihnen, warum der digitale Fortschritt so wichtig ist und wo er in unserem Sektor bereits angekommen ist.

Globale Entwicklung

Es gibt keinen Zweifel: Über die letzten Jahre haben sich weite Teile des täglichen Lebens in die digitale Welt verlagert. Wir kaufen online ein, zahlen im Geschäft über unser Smartphone und gehen selbst zur Buchung unseres Urlaubs nicht mehr ins Reisebüro unseres Vertrauens. Ob national oder international, in der digitalen Welt gibt es nahezu keine Grenzen mehr.

Klar, dass dieser Fortschritt auch in der Immobilienbranche ankommt. An nahezu jeder Station eines Immobilienverkaufs – vom Inserat bis zur Schlüsselübergabe – gibt es nun digitale Einblicke. Eine Entwicklung, die den Prozess nicht nur dynamischer und involvierender gestaltet, sondern auch bei Verkäufern und Käufern Vertrauen schafft.

Generation Y als Zielgruppe

Die globale digitale Entwicklung ist ein wichtiger Punkt. Ebenso verändert sich aber die Zielgruppe der Leute, die als Immobilienkäufer in Frage kommen.

Neben den älteren Generationen sind es die Millennials, auch Generation Y genannt, die in den kommenden Jahren knapp zwei Drittel aller Transaktionen am Markt ausmachen werden. Sie sind die erste Generation, die digital aufgewachsen ist. Daher muss sich auch die Immobilienbranche dahingehend anpassen.

Interaktiver Verkaufsprozess dank Digitalisierung

Ansprechende Webpräsenz

Während Käufer und Verkäufer vor zehn Jahren noch in den Gelben Seiten nach lokalen Maklerbüros suchten, wenden sie sich heute an Google. 92 % aller Menschen, die eine Immobilie (ver)kaufen möchten, informieren sich vorab im Internet. Der erste Eindruck auf der Website ist entscheidend. Das Design sollte klar sein, der Inhalt einen Mehrwert bieten.

Instagram

Die Plattform hat sich in den letzten zehn Jahren extrem entwickelt und zählt mittlerweile mehr als eine Milliarde aktive Nutzer. Durch Fotos, Videos und kurze Storys (ein Feature, bei dem die geposteten Inhalte nach 24 Stunden wieder verschwinden) können Immobilienbüros nicht nur aktuelle Objekte präsentieren, sondern Interessenten auch mit „hinter die Kulissen“ nehmen.

Besonders für die vorhin angesprochene Generation Y ist das ein Kernpunkt: Ganze 93 % dieser Zielgruppe gaben an, dass die visuelle Darstellung der Immobilien ausschlaggebend für ihr Interesse ist. Instagram ist für optische Anreize also unabdingbar.

360-Grad-Besichtigungen

Auch für Interessenten, die weniger in den sozialen Medien unterwegs sind, bietet der Digitalisierungsfortschritt einige Vorteile. Dank 360-Grad-Besichtigungen müssen sie für einen ersten Eindruck nicht mal das Haus verlassen. Ganz bequem von zu Hause können sie sich die gewünschte Immobilie anschauen.

In einer Umfrage des Immobilienportals „Immobilien.Blog“ gaben die Hälfte aller Befragten an, dass die Option einer solchen virtuellen Besichtigung kaufentscheidend ist. Und das zeigt sich dann auch bei den Immobilienbüros: Wer 360-Grad-Besichtigungen anbietet, generiert etwa 84 % mehr Anfragen.

Virtuelles Home-Staging

Ein weiterer Schritt ist das virtuelle Home-Staging. Dabei wird eine 360-Grad-Aufnahme einer unrenovierten Immobilie angefertigt. Mit nur einem Knopfdruck bietet eine KI-Software dann visuelle Vorschläge zur Renovierung und Einrichtung.

Live-Tracking

Eher im Hintergrund, aber nicht weniger nützlich, ist das Live-Tracking-Feature. Damit können Verkäufer den Stand der Vermarktung in Echtzeit beobachten. Mit einem Klick werden zum Beispiel die Anzahl der Anfragen von Interessenten angezeigt, auch Besichtigungstermine können verfolgt werden. Das macht die Vermarktung für Verkäufer transparenter.

 

Zum einen ermöglicht die Digitalisierung einen dynamischeren Prozess, der Verkäufer und Käufer mehr involviert. Zum anderen erscheint langsam eine neue Zielgruppe auf der Bildfläche. Allein deshalb ist es wichtig, die Digitalisierung anzunehmen und umzusetzen.

Jonathan Kroll

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